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Das eigene Pferd scheren – Pro & Kontra

Das eigene Pferd scheren 

Was für Profi- und Turnierreiter zur alljährlichen Routine gehört, wirft bei Freizeitreitern nicht selten heftige Diskussionen auf. Da gibt es die absoluten Gegner mit der Ansicht, ein Pferd zu scheren würde ihm den kompletten natürlichen Schutz rauben und nichts mit artgerechter Haltung zu tun haben – und die Befürworter, die nicht selten damit argumentieren, dass das Pferd im Winter ohne Decke frieren müsste, und sich mit nassgeschwitztem Fell viel leichter erkältet. 

Wir erklären Ihnen in diesem ersten Teil unseres Artikels rund um die Pferdeschur nicht nur, was es mit dem natürlichen Fellschutz eines Pferdes auf sich hat – wir gehen auch der Frage auf den Grund, ob Pferde tatsächlich das gleiche Empfinden für Kälte haben wie wir Menschen. Außerdem erfahren Sie, ob es einen optimalen Zeitpunkt gibt, mit dem Scheren zu beginnen.

Oder sind sie noch unentschlossen und wollen alle Vor- und Nachteile erfahren, die das Pferd scheren mit sich bringt? Dann lesen Sie weiter – wir helfen Ihnen bei der Entscheidung!



Soll ich mein Pferd scheren oder nicht?

 

Die Entscheidung fällt tatsächlich nicht immer leicht … 

Aber was genau spricht nun eigentlich dafür, ein Pferd zu scheren? Vor allem unter Hobby- und Freizeitreitern wird sich diese Frage mit Sicherheit öfter stellen als unter Turnierreitern, für die die Schur im Spätherbst, und meistens noch ein zweites Mal im Januar oder Februar, ein notwendiges Muss darstellt.

Um es kurz zu sagen: Pferde und Ponys, die nicht regelmäßig oder nur leicht gearbeitet werden, und dabei auch nicht sonderlich ins Schwitzen kommen, brauchen in der Regel nicht geschoren werden.

Die Pferde frieren deswegen auch nicht im Winter – sie bringen von Natur aus alle Voraussetzungen mit, um mit ihrer Umwelt zurechtzukommen. Der Winterpelz schützt das Pferd nicht nur vor Kälte – Es isoliert es auch vor Wind und Feuchtigkeit. Schneeflocken zum Beispiel, die auf dem Fell zu liegen kommen, schmelzen erst gar nicht, weil das dicke Fell die Körperwärme des Pferdes innen einschließt – und auch Nässe kann einem ordentlichen Pelz nicht leicht etwas anhaben. Die Unterwolle bleibt vor allem bei Robustpferden und Ponys oft trotz längerem Verbleib im Regen komplett trocken, obwohl es von außen durchnässt scheint. (Dennoch muss natürlich stets für einen Unterstand gesorgt sein!)

Tatsächlich hat man festgestellt, dass Pferde in etwa 20 mal weniger frieren als Menschen. Die Temperatur, bei denen sie sich am wohlsten fühlen, liegt im Schnitt zwischen 5 und 15 Grad – ihr Komforttemperaturbereich allerdings reicht von -15 bis +25 Grad!


Wenn das Pferd leicht ins Schwitzen kommt

 

Was aber, wenn das Pferd schon bei geringen Belastungen ins Schwitzen kommt, es sich womöglich schon beim bloßen Stehen im warmen Stall feucht und heiß anfühlt? In diesem Fall kommt vielleicht eine Teilschur in Frage. Mehr über den Streifen- oder Deckenschnitt erfahren Sie hier.

Der Deckenschnitt

Der Streifenschnitt

Muss ein Pferd täglich hart arbeiten, oder nimmt es im Winter gar regelmäßig an Turnieren teil, wird das Scheren unumgänglich. Vor allem – und meistens ist dies der Fall – wenn es stark schwitzt und danach nur langsam trocknet. Durch das kürzere Fell wird während der Belastung mehr Wärme abgegeben – das Pferd schwitz weniger oder gar nicht, gleichzeitig erholt es sich auch schneller als mit Winterfell. Es ist belastbarer, schnauft weniger, und auch die Pulsfrequenz bleibt niedriger.

Eine genaue Anleitung zum Scheren Ihres Pferdes erhalten Sie im 2. Teil dieses Artikels:

Pferd scheren leicht gemacht – So gelingt die perfekte Pferdeschur 


Pro & Kontra der Pferdeschur 

Vorteile

Nachteile

 


Vier Punkte, auf die es ankommt

 

Sind Sie noch immer unsicher, ob Sie Ihr Pferd scheren sollen? Dann haben wir hier für Sie ein paar Punkte aufgelistet, die Ihnen bei der Entscheidung helfen sollen:

  • Mein Pferd wird mindestens 3-4 mal pro Woche intensiv gearbeitet. Das Fell ist danach in der Regel nassgeschwitzt
  • Das Fell meines Pferdes braucht länger als eine halbe Stunde, bis es wieder getrocknet ist
  • Schon beim Ausreiten im gemütlichen Tempo beginnt mein Pferd zu Schwitzen und ermüdet schneller als sonst
  • Mein Pferd schwitzt bereits beim bloßen Stehen im Stall oder auf der Weide

Wenn Sie mindestens einen dieser Punkte mit »Ja« beantworten können, macht es höchstwahrscheinlich Sinn, Ihr Pferd zu scheren. Da stellt sich nun aber die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt:


Wann soll ich mein Pferd scheren ?

Grundsätzlich ist die beste Zeit für die Pferdeschur der Spätherbst. Wenn der erste Frost einsetzt, beginnen in den meisten Ställen die Schermaschinen zu surren. Letztendlich hängt der richtige Zeitpunkt aber auch vom Pferd, bzw. von der Fellbeschaffenheit ab. Es gibt Pferde, deren Fell bereits Ende August – mitten in der Turniersaison – mächtig zu schieben beginnt, andere bekommen auch bei Minustemperaturen nur einen mäßigen Winterpelz.

Viele ältere Pferde haben im Frühjahr Probleme mit dem Fellwechsel – auch dann ist gegebenenfalls eine Schur notwendig, um den Kreislauf nicht zu überbeanspruchen.

Viel wichtiger aber als die Frage, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, finden wir eher die Wahl der entsprechenden Decke – vor allem, wenn Sie sich für den Jagd- oder Komplettschnitt entscheiden.


Die Wahl der richtigen Decke

Ohne seinen natürlichen Schutz vor Kälte, Wind und Feuchtigkeit ist das Pferd auf die Funktionen seiner Decke angewiesen: Nicht umsonst gibt es eine Vielzahl an erhältlichen Pferdedecken mit den unterschiedlichsten Funktionen, Wärmegraden und Passformen. Vergewissern Sie sich, dass die Decke weder zu viel, noch zu wenig Kälteschutz bietet. Ist Ihr Pferd täglich auf der Weide oder am Paddock, bedarf es einer wasserdichten Outdoordecke. Und sollte es nach eisigen Minustemperaturen plötzlich Tauwetter geben, müssen Sie gewährleisten, dass Ihr Pferd unterhalb nicht zu schwitzen beginnt, und es möglicherweise umdecken.

Wenn Sie Ihr Pferd im Herbst scheren, reicht eine leichtere Übergangsdrecke –  verlegen Sie den Zeitpunkt auf einen Termin im Dezember, wo es bereits Temperaturen um die Null Grad oder weniger erreicht, benötigen Sie eine dickere Winterdecke, die Sie dann bei mäßigeren Temperaturen wieder mit einer weniger wattierten austauschen. Ein bereits eingedecktes Pferd zu scheren – etwa, wenn Sie übermäßigen Schub des Fells im Spätherbst vermeiden wollten – benötigt nach der Schur natürlich auch eine um mindestens 100 – 200g/qm schwerere Decke als zuvor.

Achtung: Viele Pferde bekommen rasch Kreislaufprobleme, wenn der Wärmegrad der Decke zu hoch für die Außentemperatur ist. Geschwollene Beine und Mattigkeit sind dann die Folge. Beobachten Sie Ihr Pferd stets bei Temperaturschwankungen – lieber einmal zu viel umgedeckt, als einmal zu wenig.


Multifunktionsdecken und Unterdecken zum Kombinieren 

Bucas Power Turnout Extra 300g Classic

Mehrere Hersteller von Pferdedecken haben genau für diese oft schwierig zu lösenden Umstände Systeme und intelligente Decken mit Multifunktion entwickelt, die nicht nur Ihnen als Besitzer das Eindecken Ihres Pferdes um ein Vielfaches erleichtern – in erster Linie profitiert dabei natürlich Ihr Pferd!

Bucas zum Beispiel führt nicht nur ein System für die Kombination verschiedener Unterdecken mit wasserdichten Outdoordecken oder Stalldecken – von diesem Hersteller stammt auch die derzeit beste Winter-Outdoordecke, die Ihrem Pferd einem schier unglaublichen Komforttemperaturbereich von  -25° bis +13° Celsius ermöglicht (Bucas Power Turnout Extra, Bild rechts), und dazu auch noch als Abschwitzdecke fungiert!

Mehr über die Bucas Smartex, die Bucas Power und Bucas Select erfahren Sie hier.

Aber auch Horseware kann Ihnen mit seinem Linersystem eine ideale Möglichkeit bieten, die Pferdedecke individuell an äußere Umstände anzupassen und zu kombinieren. 

Mehr über das Horseware Linersystem erfahren Sie hier.


Fazit

Es gibt bestimmt eine Menge, die gegen das Scheren von Pferden spricht – gleichzeitig gibt es aber auch eine Vielzahl an Argumenten die nun mal dafür sprechen. Wenn Ihr Pferd regelmäßig ins Schwitzen kommt, überwiegen mit Sicherheit die Vorteile – letztendlich bleibt die Entscheidung aber bei Ihnen, ganz egal welche Meinungen Stallkollegen oder Mitglieder in Diskussionsforen vertreten.

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